Was ist eine Sozialphobie?

Menschen mit einer Sozialphobie meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte, da sie fürchten, die Erwartungen anderer nicht zu erfüllen und auf Ablehnung zu stoßen.
Typisch ist die Angst an feierlichen Anlässen teilzunehmen. Dabei neue Kontakte zu knüpfen und Unterhaltung zu führen, sei es mit dem Vorgesetzten, Kollegen, Nachbarn oder Verwandten.

Situationen, in denen sie der Bewertung durch andere ausgesetzt sind , werden grundsätzlich vermieden. Das beeinträchtigt das berufliche und private Weiterkommen und führt mitunter zu vollkommener Isolation.

Die Störung kann über einen langen Zeitraum anhalten. Zudem erkranken viele Betroffene zusätzlich an einer Depression oder entwickeln Abhängigkeiten zu Drogen und Medikamenten.

Nach Schätzungen sind zwischen 2 - 10% der Bevölkerung von sozialen Ängsten betroffen. Davon erkranken in ihrem Leben etwa 11% der Männer und 15% der Frauen. Doch der Übergang von einer Schüchternheit zu einer sozialen Phobie ist häufig schwer abzugrenzen.

Mehr über das Thema soziale Phobie im Video über Christian, der unsere Gruppe gegründet hat:

Angst im Mittelpunkt zu stehen

Wer im Mittelpunkt steht, kann begutachtet und bewertet werden. Wie das Umfeld einem selbst bewertet, ist für Betroffene von zentraler Bedeutung. Andere könnten enttäuscht, mit der Leistung oder mit der Person unzufrieden sein.

Wenn das Selbstwertgefühl an dieser Bewertung gekoppelt ist, entsteht ein großer Leidensdruck. Es ist immer etwas Wichtiges bedroht, wenn es darum geht, bewertet zu werden. Dies führt zu großer Anspannung. In der Folge lässt die Konzentration nach, es fällt schwer noch einen klaren Gedanken zu fassen und man reagiert weit mit zittern, erröten, die Kontrolle über die Stimme. Solche Situationen treten besonder deutlich in Gruppen auf, wo der Blick von Vielen auf einem liegen. Oder ganz bestimmte Menschen flößen Angst ein. Meist solche die Autorität ausstrahlen oder die stark zur Bewertung neigen.

Viele berichten, dass der Gang durch die Fußgängerpassage oder der Aufenthalt in öffentlichen Verkehrsmitteln schwer fällt. Es entsteht das Gefühl, beobachtet, bewertet und abgewertet zu werden .

Selbstbild und Perfektionismus

Es gibt eine starke Beziehung zwischen Perfektionismus und sozialen Ängsten. Die Betroffenen sind selten mit sich zufrieden, selbst wenn sie etwas gut gemacht haben und dafür Lob erhalten. Sie haben ständig Angst, den Anforderungen nicht zu entsprechen und sind davon überzeugt, andere können das besser. Diese geringe Toleranz sich selbst gegenüber verhindert die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und führt damit auch zu einer mangelnden sozialen Kompetenz.

Die zugrunde liegende Gefühle, wenn man etwas falsch macht, sind ganz unterschiedlich. Häufig steht das Gefühl der Scham dahinter. Man geht hart mit sich ins Gericht, weil man es für inakzeptabel hält.

Perfektionismus führt häufig zu starren und rigiden Lebensentwürfen. Alles muss nach bestimmten Regeln ablaufen. Und alles, was davon abweicht flößt Angst ein.

Manche haben die Vorstellung, sie müssten nach außen hin immer alles unter Kontrolle haben und fürchten als schwach dazustehen. Oder man fühlt sich schlecht, wenn man bestimmte Dinge nicht kann, die für andere wie selbstverständlich scheinen. Und es gibt viele, die bestimmte Gefühle verdrängen und von sich weisen, in der Angst dadurch abgelehnt zu werden. Zum Beispiel wenn sie Gefühle wie Traurigkeit oder Wut offen zeigen.

Impressum & Datenschutz

© Soziale Phobie Aachen